NUM-Studiennetzwerk - Studiennetzwerk des Netzwerk Universitätsmedizin mit integriertem Fachnetzwerk Infektionsmedizin
Projektlaufzeit:
01.08.2024 – 30.06.2025
Projektinhalt:
Klinische und klinisch-epidemiologische Studien stehen in Deutschland vor zahlreichen wissenschaftlichen, administrativen, technischen und organisatorischen Herausforderungen. Im Vergleich zur internationalen Konkurrenz sind insbesondere Defizite wie ein aufwendiges und langsames Vertragswesen, landesspezifische Regelungen sowie eine mangelnde öffentliche Wahrnehmung des Werts klinischer Studien problematisch. Diese Faktoren führen zu Verzögerungen und erschweren die effiziente Durchführung von Studien in Deutschland.
Das NUM-Studiennetzwerk baut auf den Infrastrukturen von NAPKON und NUKLEUS auf und zielt darauf ab, ein leistungsfähiges Netzwerk für klinische und klinisch-epidemiologische Studien zu schaffen, das organisatorische Hürden reduziert und Kapazitäten erweitert. Durch das Netzwerk soll die Sichtbarkeit und internationale Beteiligung gestärkt, Prozesse standardisiert und die Bürokratie abgebaut werden. Zudem fördert es die lokale Infrastruktur an Universitätskliniken und adressiert bestehende Herausforderungen des Studienstandorts Deutschland.
Eine umfassende Standortanalyse sowie die Entwicklung einer Roadmap sollen helfen, bestehende Defizite zu identifizieren und zu beheben. Dabei wird auf technische und organisatorische Maßnahmen gesetzt, um Studienprozesse vorhersehbarer und effizienter zu gestalten. Das integrierte Fachnetzwerk Infektionsmedizin stellt zu diesem Zwecke einen ersten konkreten Anwendungsfall im NUM Studiennetzwerk dar. Im Bereich der Infektionsmedizin wird eine standardisierte Rekrutierungsplattform aufgebaut, welche die Bereiche Blutstrominfektionen, gastrointestinale Infektionen, respiratorische Infektionen, Infektionen des zentralen Nervensystems und neue Erreger abdeckt. Langfristig sollen dadurch mehr praxisverändernde Forschungsergebnisse entstehen und moderne Therapien schneller verfügbar werden.
Rolle der Hochschulmedizin Dresden
Die Professur für Medizinische Informatik (MI) am Institut für Medizinische Informatik und Biometrie (IMB-MI) ist für die Entwicklung einer digitalen Rekrutierungsplattform zur Verbesserung der Identifikation potenzieller Studienteilnehmer verantwortlich. Dies beinhaltet die Formalisierung von Ein- und Ausschlusskriterien, sodass diese interaktiv und vollautomatisch gegen klinische Daten in den Datenrepositorien der DIZ Datenintegrationszentren (DIZ) ausgewertet werden können. Identifizierte Patient:innen werden dann den Behandelnden oder Studienverantwortlichen zur Prüfung vorgeschlagen.
Das IMB-MI wird dabei auf Vorarbeiten des MII-Konsortiums MIRACUM und des CODEX+ Projekts aufbauen, insbesondere auf den implementierten OMOP-Datenbanken, die bereits an mehreren Standorten etabliert sind. Das Projekt dient als Proof-of-Concept, wobei der Fokus auf die Demonstration am Beispiel des Fachnetzwerks Infektionsmedizin mit ausgewählten Standorten des NSN gelegt wird.
Ansprechpartnerin:
Finanzierung:
Gefördert im Rahmen des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) durch das BMBF.