SATURN - Smartes Arztportal für Betroffene mit unklarer Erkrankung
Projektdauer:
01.01.2022 – 31.12.2024
Hintergrund
Niedergelassene Ärzt:innen sehen sich häufig mit Patient:innen konfrontiert, die über Beschwerden berichten, für die trotz intensiver Untersuchungen keine Ursache gefunden werden kann. Das Fehlen einer abschließenden Diagnose, insbesondere über einen längeren Zeitraum, birgt die Gefahr, dass Krankheiten mit schwerwiegendem oder chronischem Verlauf übersehen werden. In den wenigen vorhandenen Zentren für Seltene Erkrankungen (ZSE) müssen sich die Betroffenen oft auf lange Wartezeiten einstellen, zudem werden Patient:innen erst nach einem strengen Auswahlverfahren aufgenommen. Menschen mit solchen Erkrankungen durchlaufen häufig eine Odyssee aus Arztbesuchen und zahlreichen diagnostischen Verfahren, bevor die tatsächliche Krankheit erkannt wird. Für sie sind eine klare Orientierung und eine kontinuierliche Betreuung durch geeignete Strukturen ebenso wichtig wie eine korrekte Diagnose.
An dieser Stelle setzt SATURN an: Im Rahmen des Projekts wird ein intelligentes Arztportal für Betroffene mit unklaren Erkrankungen (SATURN) entwickelt, das die Diagnosestellung mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt und sowohl die Zeit bis zur Diagnose als auch die Suche nach passenden Expert:innen verkürzen kann.
Ergebnis
Gemeinsam mit den Projektpartnern, dem Uniklinikum Frankfurt/Main und Fraunhofer IESE haben wir eine Plattform entwickelt, die auf Basis der eingegebenen Informationen eine Diagnose vorhersagen kann. Die Grundlage dieser Plattform bildet ein Datenmodell, das wiederum auf dem etablierten OMOP-Datenmodell basiert. Dieses Modell ermöglicht die Zusammenführung von Informationen zu verschiedenen Krankheitskategorien sowie das Training von maschinellen Lernmodellen und Modellen für fallbasiertes Schließen. Zusätzlich wurden klinische Leitlinien und das Wissen von Ärzt:innen in Form eines regelbasierten Modells integriert.
Die Plattform wurde prototypisch für drei Krankheitsbereiche innerhalb der seltenen Erkrankungen entwickelt: die Endokrinologie, die Pneumologie und die Neurologie. Das Design der Plattform wurde iterativ gemeinsam mit Hausärzt:innen getestet und optimiert.
Projektleitung
Stabsstelle Medizinische Informationssysteme und Digitalisierung, Universitätsklinikum Frankfurt
Projektbeteiligte
Institut für Medizinische Informatik und Biometrie (IMB), Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der TU Dresden
Stabsstelle Medizinische Informationssysteme und Digitalisierung in Frankfurt
Institut für Allgemeinmedizin in Frankfurt
Medical Informatik Groups in Frankfurt
Fraunhofer-Institute für Experimentelles Software Engineering (IESE)
Elsevier GmbH
Ansprechpartnerin am Standort Dresden
Förderkennzeichen und Fördermarke
ZMI1-2520DAT02C
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: