SPIZ – Sektorenübergreifende Versorgung von Patient*innen mit hämatologischen Erkrankungen nach innovativer Zelltherapie
Zum 01.08.2023 fiel der Startschuss das Projekt SPIZ, das aus Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert wird.
Es richtet sich an Onkologie-Patient*innen, die eine Stammzelltransplantation und/oder eine CAR-T-Zell-Therapie hinter sich gebracht haben, in den am Projekt beteiligten Kliniken behandelt werden und deren Versorgung und Nachsorge – auch fern von den Ballungsräumen, in der Peripherie und im ländliche Raum – entscheidend verbessert werden soll.
SPIZ hat es sich zum Ziel gesetzt, dies durch die Bildung eines sektorenübergreifenden, interdisziplinären Netzwerkes, eines Patientenpfades und damit eines strukturierten Nachsorgeprogrammes unter Einbeziehung von digitalen Anwendungen zu erreichen.
Es gilt, die neue Versorgungsform und die innovative Therapie optimal auszunutzen, um vorausgegangene, positive Studienergebnisse nun in die Versorgungsrealität zu übertragen Angestrebt werden hierbei auch eine Steigerung der aktiven Selbstbeteiligung und der Eigeninitiative am Behandlungs- und bestenfalls Genesungsprozess durch jede einzelne betroffene Person.
Aufgesetzt und eingeführt werden ein Case Manager als zentrale Funktion im Behandlungspfad, der etwa Terminvereinbarungen organisiert oder einen Chat mit dem behandelnden Ärzteteam offeriert, sowie eine Nachsorge-App, welche für die app-basierte Erfassung von klinischen Symptomen, Daten zur Lebensqualität, zur Steigerung der Adhärenz sowie für die automatische Weiterleitung der Informationen an das jeweilige Behandlungsteam - zur Einleitung definierter Interventionen - eingesetzt wird. In diese Reihe gehören zudem Telesprechstunden und sogenannte „Flying Nurses“, welche für die klinische Beurteilung vor Ort, Blutentnahmen, Unterstützungsmöglichkeiten im häuslichen Umfeld, Schulungen und Ernährungsberatungen zuständig sein sollen.
Da SPIZ namentlich die sektorübergreifende und interprofessionnelle Versorgung verbessern und eine wohnortnahe Betreuung sicherstellen möchte, ist überdies eine enge Abstimmung mit den betreuenden niedergelassenen Fach- und Hausärzten, ebenso wie die optimale Einbindung von Physiotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen und Psychoonkolog*innen angedacht.
Das Zentrum für Medizinische Informatik (ZMI) wurde mit der Ausarbeitung eines Datenschutzkonzepts und mit der Sicherstellung der Interoperabilität und Datenintegration beauftragt. Außerdem wird es neue Entwicklungen in Bezug auf die Datenintegration während der Laufzeit berücksichtigen und bei Bedarf integrieren.
Am Standort Dresden sind darüber hinaus die Medizinischen Klinik 1 (MK1), das Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen, das NCT UCC, wichtige Projektpartner.