Aus-dem-Bauch oder rational begründet? - Vom Risiko, falsche Entscheidungen zu treffen
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- Aus-dem-Bauch oder rational begründet? - Vom Risiko, falsche Entscheidungen zu treffen
- 2012-02-28T18:30:00+01:00
- 2012-02-28T20:30:00+01:00
- Veranstaltung im Rahmen unserer Themenreihe "Leben als Schicksal" - Vortrag mit anschließender Diskussion
Wie gehen wir um mit schweren Schicksalsschlägen, mit Krankheit und Tod?
Woher nehmen wir das Vertrauen, dass es uns schon nicht treffen wird?
Und warum glauben wir, dass, wenn es uns dann doch trifft, die Medizin
alles richten, den Körper reparieren und die Gesundheit wieder
herstellen kann? Jedenfalls verhalten wir uns so, als ob wir meinen,
Herren über Leben und Tod zu sein, sonst würden wir das Schicksal nicht
immer wieder herausfordern.
Ein schweres Schicksal kann jeden
von uns treffen – persönlich, ganz individuell und unabänderlich. Das
ist etwas, was uns alle miteinander verbindet. Es ereilen uns
Ereignisse, die wir uns nicht aussuchen, die aber unser Leben prägend
verändern. Um deren negative Folgen zu mildern und Hilfe zu leisten,
treten unsere Sozialsysteme ein. Wie verhält es sich aber mit
leichtsinnigem Verhalten, mit Risikosportarten oder Drogenkonsum? Wie
weit reicht die gesellschaftliche Solidarität?
Es ist ein
Unterschied, ob wir das Leben als etwas betrachten, das uns verantwortet
ist und das wir nachhaltig gestalten, oder als eine Ressource, die wir
beherrschen und verschwenden. Vor allem bestimmen diese Einstellungen
unsere Erwartungen und unser Verhalten. Wir würden das Schicksal nicht
auf die Probe stellen, und wir würden das Schicksal anderer als auch
unser eigenes leichter akzeptieren. Vor allem würde es uns nicht
beängstigen, das Leben nicht mehr vollständig unter Kontrolle zu haben,
sondern ermöglichen, damit kreativ umzugehen.
Dr. Markus Feufel
ist Forschungsstipendiat im Bereich adaptives Verhalten und Kognition
am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Seinen Doktorrang
erwarb Feufel im Bereich der Input-Output-Psychologie und menschlichen
Faktoren.