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Medizinisch-technische Gasversorgung

„Mehr als reine Atemluft…“

Medizinische Gase sind aus der modernen Medizin nicht mehrGasflaschen wegzudenken. Sie unterstützen die Atmung, narkotisieren, dienen zum Betreiben und Kalibrieren von Messgeräten und helfen z.B. die Funktion von Lunge und Blutsystem zu untersuchen und sind unentbehrlich in der Schmerz-und Atemtherapie. Als Arzneimittel müssen sie höchsten Anforderungen an Qualität und Sicherheit genügen. Die Mitarbeiter der Abteilung Gebäudetechnik betreuen die Bereitstellung dieser Gase, im Detail betrifft das folgende Gase: medizinischer Sauerstoff, medizinische Druckluft, Vakuum, technische Druckluft, CO2, flüssiger Stickstoff, sowie die dezentrale Reinstgasversorgung mittels Gasflaschen.

„Zählen Sie langsam bis zehn“, so lautet die Aufforderung des Anästhesisten kurz vor der Operation. Doch bis zum Ende zählt kaum einer- das betäubende Gas entfaltet seine Wirkung.

In der Medizin ist der Einsatz von Gasen oft lebensrettend und –verlängernd. Nicht nur als Atemgas oder zum Antrieb chirurgischer Werkzeuge werden sie verwendet, auch in der minimalinvasiven Chirurgie, für medizinische Bäder, in der Kryochirurgie genauso wie für die Diagnose mit Kernspintomographie. Des Weiteren verwendet die Labormedizin Gase und Gasgemische.

Medizinischer Sauerstoff z.B. ist im Krankenhaus das am häufigsten eingesetzte Arzneimittel: rund 15 Millionen Menschen werden in deutschen Kliniken jährlich damit versorgt. Im Rettungsdienst ist Sauerstoff das meistverwendete Notfallmedikament.

Die Versorgung des Uniklinikums mit medizinisch-technischen Gasen erfolgt über ein verzweigtes Netz von unterirdisch verlegten Rohrleitungen. Um eine größt mögliche Versorgungssicherheit zu gewährleisten, ist dieses Netz in Form eines ca. 3,5 km langen Ringrohrleitungssystems je Gasart installiert.

Der in vakuumisolierten Großtanks lagernde flüssige Sauerstoff wird beiZentrale Flüssiggas-Tankanlage Bedarf verdampft und dann durch das erwähnte Rohrleitsystem zu speziellen Entnahmepunkten geleitet, an denen er durch hochpräzise Anschlussgeräte zur Verfügung gestellt wird. Im flüssigen Zustand, den Sauerstoff bei minus 183 ° C einnimmt, benötigt er unter Atmosphärendruck nur den 854sten Teil seines gasförmigen Volumens. Deshalb werden Vorräte dieses Gases bevorzugt in flüssigem Zustand gelagert.

Die Versorgung mit medizinischer und technischer Druckluft wird über insgesamt 35 zentrale und dezentrale Druckluftstationen sichergestellt. Die in der zentralen medizinischen Druckluftstation erzeugte Atemluft unterliegt dem Arzneimittelgesetz und wird durch die Mitarbeiter der Klinikapotheke regelmäßig überwacht.    

Die Bereitstellung von technischer Druckluft nimmt im Klinikum eine steigende Bedeutung ein. Neben der Versorgung von Laboren wäre auch der Betrieb von Desinfektions- und Sterilisationsanlagen wie auch Dampfanlagen ohne Druckluft undenkbar.

Über 4 stationäre Flüssigtankanlagen für Stickstoff und Zentrale Reinstgasversorgungsanlage mit FlaschenKohlenstoffdioxid werden die dezentrale Versorgung von Brutschränken und die Lagerung von Proben sowie Stammzellen in tiefkalt verflüssigten Gasen sichergestellt.

Eine lückenlose Versorgungssicherheit ist also nur mit Hilfe der tatkräftigen Unterstützung seitens der Mitarbeiter des Geschäftsbereiches Bau und Technik, Abteilung Gebäudetechnik möglich, die z.B. die insgesamt 5500 Entnahmestellen jährlich inspizieren und überwachen, denn die moderne Medizin ist ohne Gase für Diagnostik und Therapie nicht denkbar.