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Umwelt

Das Universitätsklinikum Dresden hat sich in den vergangenen Jahren durch die Initiative „Carus Green“ zu einem der umweltfreundlichsten Unternehmen der Region entwickelt.

Logo Carus GreenAls einer der größten Arbeitgeber der Region steht das Universitätsklinikum ständig vor der Herausforderung, alle benötigten Ressourcen umweltschonend und sparsam einzusetzen. Diese Aufgabe ist für uns ausdrücklich keine lästige Pflicht, die es zusätzlich zu den Kernaufgaben eines Krankenhauses der Supra-Maximalversorgung zu erfüllen gilt. Vielmehr wird die Umweltthematik von einem engagierten Team mit großem Engagement und Ideenreichtum vorangetrieben und vom Vorstand entsprechend unterstützt.

Dieses in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaute Engagement findet zunehmend auch Anerkennung außerhalb des Universitätsklinikums. So wurde unsere Umweltinitiative „Carus Green“ im Herbst dieses Jahres mit dem Umweltpreis des Freistaats Sachsen in der Kategorie „Umweltorientierte Unternehmensführung sowie innovative und kreative Leistungen im Umwelt- und Naturschutz“ ausgezeichnet. Auf diesen Preis sind wir sehr stolz. Damit wird nicht nur das Engagement des „Carus Green“-Teams ausgezeichnet, sondern die ganze Belegschaft. Denn im Endeffekt stehen alle Mitarbeiter in der Verantwortung, wenn es darum geht, umweltrelevante Ressourcen zu schonen. Die Transparenz von Daten zum klinikumsinternen Verbrauch von Energie, Wasser oder bestimmter Materialien sowie zu weiteren umweltrelevanten Themen wie etwa Abfallmengen, sind ein wichtiges Element, um bewusst mit den begrenzten Ressourcen umzugehen und diese nach Möglichkeit zu reduzieren. Deshalb ist es uns ein Anliegen, regelmäßig einen Umweltbericht herauszugeben. Das vorliegende Dokument ist das zweite seiner Art und berichtet über die relevanten Daten und Fakten der Jahre 2014 und 2015.

Neben dem gerade erst gewonnenen Umweltpreis des Freistaats ist in den vergangenen Monaten noch einiges mehr passiert. So erhielt das Uniklinikum 2015 zum zweiten Mal die Auszeichnung „ÖKOPROFIT-Betrieb der Stadt Dresden“. Auch wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, OP-Lüftungsanlagen in der betriebsfreien Zeit abschalten zu können. Dies wird derzeit in elf OP-Sälen umgesetzt, wodurch sich etwa 8.200 Kilowattstunden Energie pro Jahr einsparen lassen. Basis dafür war der hausintern geführte Nachweis, dass dies ohne Abstriche bei der Patientensicherheit möglich ist.

Ein weiterer Erfolg ist der weiter ansteigende Anteil an Recyclingpapier: In den vergangenen drei Jahren erhöhte sich dieser von sieben auf 41 Prozent, womit 95 Bäume vor der Fällung gerettet werden konnten. Um den Umweltgedanken in der Belegschaft weiter zu stärken, fand 2014 ein klinikinterner Fotowettbewerb rund um die „natürliche Schönheit“ auf dem Gelände des Uniklinikums statt. Es wurden insgesamt über 200 Fotos eingeschickt. Die fünf beliebtesten Fotos sind auf dem Cover dieses Umweltberichtes zu sehen.

Zudem hat die „Carus Green“-Initiative den zweiten Umwelttag im Uniklinikum organisiert. Ein Service-Automat für Fahrradfahrer – der „Bikeomat“ wurde ebenfalls im Berichtzeitsraum eingeweiht. Zudem wurden in einer Aktion bisher 69.152 verbrauchte Stifte und Textmarker aus Kunststoff gesammelt. Der Erlös von 1.443 Euro kam der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums für die zusätzliche Ausstattung der Klinik zugute.

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 Umweltbericht der Dresdner Hochschulmedizin für die Berichtsjahre 2016/2017

Kontakt

Carus Green
c/o Monika Brandt, Betriebsbeauftragte für Umweltschutz und Abfall
Tel. 0351 458-3680

Uniklinikum erhält Sächsischen Umweltpreis 2015 in der Kategorie "Umweltorientierte Unternehmensführung sowie innovative und kreative Leistungen im Umwelt- und Naturschutz"

Wilfried Winzer (3.v.l.), Kaufmännischer Vorstand des Uniklinikums, Monika Brandt, Umweltbeauftragte des Uniklinikums, Prof. Lutz Jatzwauk, Leiter Krankenhaushygiene und Umweltschutz des Uniklinikums, sowie Veit Köhler, Hauptenergetiker des Uniklinikums,  nahmen den Preis von Umweltminister Thomas Schmidt (rechts) entgegen.

In der Preiskategorie III „Umweltorientierte Unternehmensführung sowie innovative und kreative Leistungen im Umwelt- und Naturschutz“ konnte sich das Klinikum mit seinem übergreifendem Projekt „Carus Green für eine gesunde Umwelt“ durchsetzen.

Umweltminister Thomas Schmidt hat heute (26. September 2015) in der Schlosskapelle des Dresdener Residenzschlosses die Preisträger des Sächsischen Umweltpreises ausgezeichnet. „In Sachsen gibt es viele gute wegweisende Ideen zur Schonung von Ressourcen sowie zum Schutz von Natur und Umwelt“, sagte der Minister. „Die besten Projekte zeichnen wir alle zwei Jahre aus. Das soll einerseits eine Würdigung der Ideen sein und diese bekannt machen. Wir wollen damit aber natürlich auch andere Firmen, Vereine und Personen anspornen, ihre Einfälle in die Tat umzusetzen und so etwas für Natur und Umwelt zu tun. Wichtig ist mir auch der Austausch dieser kreativen Ideen, die zum Beispiel in der Forschung weiterentwickelt werden könnten.“

Eine siebenköpfige Jury von Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Medien hatte aus 66 Bewerbungen insgesamt acht Preisträger ausgewählt, die in der Festveranstaltung mit einem Preisgeld von insgesamt 50 000 Euro für ihre herausragenden Leistungen im Umwelt und Naturschutz geehrt wurden.

In der Preiskategorie III „Umweltorientierte Unternehmensführung sowie innovative und kreative Leistungen im Umwelt- und Naturschutz“ konnte sich das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden mit seinem übergreifendem Projekt „Carus Green für eine gesunde Umwelt“ durchsetzen. Die Klinik sparte seit 2013 1 317 000 Kilowattstunden Energie, 807 500 Kilogramm Kohlendioxid, 617 000 Liter Wasser und Abwasser sowie 1,33 Tonnen Abfall ein. Die wichtigsten Handlungsfelder des Carus Green-Projektes sind regelmäßige Umwelttage, die Senkung des Elektro und Heizenergieverbrauchs in öffentlichen Bereichen, sowie die Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer. Wegweisend und in Deutschland einmalig ist der bedarfsgerechte Betrieb von raumlufttechnischen Anlagen in OP-Sälen. In der operationsfreien Zeit werden aktuell in acht OP-Sälen rund 64 000 Kilowattstunden Energie pro Jahr eingespart. Drei weitere OP-Säle mit Abschaltmöglichkeiten sollen folgen. Für 17 im Neubau befindliche OP-Säle findet das Konzept bereits seit der Bauplanungsphase Berücksichtigung.

Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird unter anderem dazu genutzt, Informationen zu umweltgerechtem Verhalten am Arbeitsplatz in den unterschiedlichen Bereichen des Uniklinikums noch besser als bisher präsentieren zu können.

In der Preiskategorie I „Umweltfreundliche Technologien und Produktionsverfahren“ geht die Auszeichnung an die Loser Chemie GmbH in Langenweißbach. Die Loser Chemie GmbH (46 Angestellte) hat eine neue Technologie zum Recycling von Photovoltaik-Modulen entwickelt. Das Verfahren ist einerseits umweltgerecht und ermöglicht andererseits die Wiederverwendung eines Teils der Abfälle. Bisher beschränkte sich das Recycling von Modulen auf die klassische Zerkleinerung. Die neue Technologie macht es möglich, einzelne Elemente aus den Sandwichstrukturen zu isolieren. Dadurch erhöht sich die Wirtschaftlichkeit der Solarenergie bei gleichzeitiger Vermeidung von Sonderabfall. Die Loser Chemie GmbH war bereits 2011 und 2013 mit sehr guten Projekten beim Sächsischen Umweltpreis dabei.

In der Preiskategorie II „Umweltfreundliche Produkte“ gewann die Adensis GmbH aus Dresden. Das Unternehmen mit elf Mitarbeitern entwickelte die sogenannte „Energy Buffer Unit“ – einen Batteriespeicher in Containergröße für die Energiewende. Es handelt sich um einen Hochleistungsbatteriespeicher, der aufgrund seiner schnellen und flexiblen Reaktionsfähigkeit eine sichere und zuverlässige Stromversorgung gewährleistet. Der Einsatz von Batteriespeichern ist eine wichtige Voraussetzung für den Ausbau der regenerativen Energien. Ein Überwachungs- und Steuerungssystem ermöglicht die Fernüberwachung und den Fernzugriff auf den Batteriespeicher der Adensis GmbH, sodass ein Betrieb auch in entlegenen Regionen effizient möglich ist.

Einen Anerkennungspreis in der Preiskategorie II „Umweltfreundliche Produkte“ erhielt der Tischlereibetrieb Schlosser und Schlosser GbR aus Oelsnitz/Vogtland. Der kleine Handwerksbetrieb mit fünf Mitarbeitern hat ein vielseitig einsetzbares, umweltfreundliches Klimapaneel konstruiert. Das Klimapaneel besteht aus einer Holzfaserträgerplatte, einer Lehmschicht und einem Schafwollvlies, die ohne chemische oder künstliche Materialien verbunden sind. Mit diesem Klimapaneel sind alle entscheidenden Faktoren für die Verbesserung der Raumluft in einem Bauteil vereinbart: Wärmedämmung, Feuchtigkeitsspeichervermögen und Schallabsorption. Die Tischlerei liefert und verarbeitet ausschließlich natürliche und wertbeständige Dämmstoffe.

Einen Anerkennungspreis in der Preiskategorie III „Umweltorientierte Unternehmensführung sowie innovative und kreative Leistungen im Umwelt- und Naturschutz“ erhält der Landwirtschaftsbetrieb Thomas Fischer aus Hirschstein (Landkreis Meißen). Das Unternehmen initiierte das Projekt „8527 Meter Leben“, mit dem die Brut- und Nahrungsbedingungen für Rebhühner und andere Tierarten im Südraum Riesa verbessert wurden. Zusammen mit weiteren landwirtschaftlichen Betrieben, mit der Vogelschutzwarte Neschwitz und mit der Jagdgenossenschaft wurden unter anderem Blühbrachen und Hecken angelegt, in denen die Rebhühner Nahrung und Deckung finden.

Mit einem weiteren Anerkennungspreis in der Kategorie „Umweltorientierte Unternehmensführung sowie innovative und kreative Leistungen im Umwelt- und Naturschutz“ wird die „ernst aber lässig UG“ mit ihrem Modelabel „dreiklang“ ausgezeichnet. Das in Thum ansässige kleine Start-Up-Unternehmen setzt bei der Produktion auf Material aus der Region, hält so die Transportwege kurz und spart Kohlendioxid ein. Weitere Markenzeichen des Unternehmens sind die nachhaltige Verwendung von Reststoffen und Verpackung aus recyceltem Material.

Preisträger der Kategorie IV „Herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Umweltbildung“ ist das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal in Ostritz mit dem Projekt „Nachhaltigkeitslotsen – Benachteiligte Jugendliche werden aktiv!“. lm Rahmen des Projektes wurden 82 lernbehinderte Jugendliche aus oftmals schwierigen sozialen Verhältnissen zu „Nachhaltigkeitslotsen“ ausgebildet. Die Nachhaltigkeitslotsen haben u. a. über 1 000 Jugendliche informiert, wie sie Zimmer richtig lüften, in vielen Schulklassen „Lüftungsdienste“ eingesetzt und undichte Fenster repariert. Das Projekt kommt bei den benachteiligten Jugendlichen sehr gut an, die sich in ihrem Umfeld engagiert für Nachhaltigkeit einsetzen. Durch die Arbeit der Jugendlichen profitieren Förderschulen, Vereine und Privathaushalte von einem sinkenden Verbrauch von Energie, Wasser sowie von geringeren Abfallmengen.

Den Sonderpreis „Umweltleistungen von Kindereinrichtungen, insbesondere Leistungen im Bereich Umweltbildung sowie ganzheitliche Konzepte“ hat die Kindervilla „Pusteblume“ mit ihrem Waldkindergarten „Waldstrolche“ gewonnen. Der Trägerverein, die „mit Kind“-Familieninitiative Lößnitz e. V., fördert in beiden Einrichtungen mit seinem Projekt „Die Liebe zur Natur beginnt bei den Kleinsten“ das Umweltbewusstsein der Kinder. Mit der Nutzung einer Solaranlage und eines Brunnens, mit Mülltrennung, Kompostierung und dem sparsamen Umgang mit Wasser wird Kindern und Mitarbeiter die Bedeutung eines nachhaltigen Umweltschutzes bewusst.

Informationen zum Umweltpreis: http://www.smul.sachsen.de/smul/1444.htm