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Dresdner Kliniken machen sich für Schlaganfallprävention stark
01. Juni 2017

Dresdner Kliniken machen sich für Schlaganfallprävention stark

Infobus der „Herzenssache Schlaganfall“ steht am 7. Juni auf Dresdner Altmarkt / Zusammenhang von Diabetes und Schlaganfall steht im Mittelpunkt der 2017-er Kampagne

Gesundheitsrisiken kennen, Symptome deuten, schnell reagieren – Aufklärung über den Schlaganfall und seine Erkennungszeichen kann Leben retten. Aus diesem Grund haben sich auch in diesem Jahr das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, das Städtische Klinikum Dresden sowie die Orthopädie- und Rehatechnik Dresden GmbH zusammengeschlossen. Gemeinsam machen sie sich in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion für die Schlaganfallprävention stark: am Mittwoch, dem 7. Juni, steht der signalrote Londoner Doppeldeckerbus der „Herzenssache Schlaganfall“ von 10 bis 15 Uhr auf dem Dresdner Altmarkt. Im britischen Doppeldecker stehen Fachärzte, Experten aus der Pflege sowie der Rehabilitation und sogenannte Schlaganfall- Lotsen für direkte Gespräche zur Verfügung. Dabei können offene Fragen geklärt und das persönliche Schlaganfall-Risiko getestet werden.

Schlaganfall und Diabetes: Zwei tödliche Gefahren, über deren Risikofaktoren viele Menschen kaum etwas wissen. Den wenigsten Menschen ist zum Beispiel bekannt, dass sich etwa alle zehn Minuten ein neuer Schlaganfall ereignet, dessen Ursache eine Diabetes-Erkrankung ist. Insgesamt erleiden jedes Jahr mehr als 270.000 Deutsche einen Schlaganfall. Zwischen 50 bis 70 Prozent dieser Hirninfarkte ließen sich durch gezielte Vorsorgemaßnahmen und die Förderung einer gesunden Lebensweise verhindern. Prävention greift auch bei der Volkskrankheit Diabetes mellitus, der bei etwa sieben bis acht Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland diagnostiziert wurde. Inklusive einer Dunkelziffer von etwa zwei Millionen Menschen wird die Anzahl der Betroffenen auf 7,6 Millionen geschätzt. Deutschland gehört damit weltweit zu den zehn Ländern mit der höchsten absoluten Anzahl an Menschen mit Diabetes mellitus.

Deshalb tourt der rote doppelstöckige Info-Bus Unter dem Motto „Risiko senken – Lebenszeit verlängern“ in diesem Jahr von Mai bis September quer durch Deutschland: In über 80 Orten zwischen Heide in Schleswig-Holstein und dem bayrischen Garmisch-Partenkirchen beraten Experten von regionalen Partnern wie Diabetologen, Kardiologen und Neurologen aus Kliniken und Vertreter von Selbsthilfegruppen die Besucher des Busses. So auch am 7. Juni von 10 bis 15 Uhr auf dem Dresdner Altmarkt.

Ein fachübergreifendes Team steht den Ratsuchenden auf dem Altmarkt auch deshalb zur Verfügung, weil Diabetes ein klassischer Risikofaktor für den Schlaganfall ist: Etwa jeder fünfte Schlaganfall-Patient ist Diabetiker. Erleiden sie einen Hirninfarkt, haben sie laut einer aktuellen Studie eine um bis zu zwölf Jahre verkürzte Lebenserwartung. Ohne ausreichende Vorsorge und Aufklärung über die Risikofaktoren können beide Krankheiten zu immer mehr Todesfällen führen. Die Initiatoren und Partner der Kampagne „Herzenssache Lebenszeit“ setzen deshalb genau hier an: Ziel ist es, den Informationsstand über Ursachen, Risikofaktoren und Vorsorgeoptionen in der Bevölkerung zu Schlaganfall und Diabetes deutlich zu verbessern, um so die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren. Dafür tourt der signalrote Infobus in diesem Jahr erneut durch Deutschland. Mehr als 80 Städte werden innerhalb von vier Monaten angefahren.

Schlaganfall- und Diabetes-Experten machen mobil
Initiatoren des Projektes sind neben zahlreichen regionalen Institutionen folgende nationale Partner die Initiative „Herzenssache Lebenszeit“: Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK), die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (SDSH), die Deutsche Herzstiftung (DHS), die Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ (DHD), dieDeutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), der Dachverband diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe (DDH), die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M), der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD), die Deutsche Diabetes Stiftung (DDS), die Deutsche Stiftung für chronisch Kranke (DSCK), die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) und die Deutsche Nierenstiftung (DNS).

Etwa jeder fünfte Schlaganfall-Patient in Deutschland ist Diabetiker
Diabetes ist ein klassischer Risikofaktor für einen Schlaganfall. Bei Menschen mit Diabetes ist das Risiko, eine kardiovaskuläre Erkrankung zu entwickeln, zwei bis vier Mal höher als bei Menschen ohne Diabetes. Etwa jeder fünfte Schlaganfall-Patient in Deutschland ist Diabetiker. Trotz Fortschritten in der Versorgung stirbt rund die Hälfte aller Menschen mit Diabetes an kardiovaskulären Erkrankungen. Sie sind die Haupttodesursache bei dieser Patientengruppe. Im Durchschnitt können stoffwechselgesunde Menschen bis zu zwölf Jahre länger leben als Menschen mit Diabetes und Herz-Kreislauf-Vorerkrankung

Wichtig ist der Gedanke, aktiv gegen die Risikofaktoren anzugehen, auch für die Patienten, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben. Sie erhalten am Aktionstag auf dem Altmarkt Hinweise, wie sich das Risiko eines erneuten Hirninfarkts senken lässt. Deshalb sind auch die beiden „Schlaganfall-Lotsen“ des Dresdner Uniklinikums, Heike Urban und Uwe Helbig, vor Ort. Als Case Manager betreuen sie in Dresden und zukünftig mit weiteren Kollegen in ganz Ostsachsen Patienten, die nach einem akuten Schlaganfall aus dem Krankenhaus entlassen worden sind. Mit diesem deutschlandweit ersten Projekt „SOS Care – Hilfe nach Schlaganfall“ setzt das seit mehreren Jahren erfolgreich arbeitende, vom Dresdner Uniklinikum maßgeblich initiierte Netzwerk „SOS-NET“ seine Arbeit fort. Beteiligt sind 14 ostsächsische Krankenhäuser mit 17 Standorten. Das Netzwerk sichert rund um die Uhr die Beratung der Kliniken durch die Spezialisten der Klinik für Neurologie des Dresdner Uniklinikums ab: Egal in welches dieser Krankenhäuser ein Patient nach akutem Schlaganfall kommt – die behandelnden Ärzte können jederzeit einen Spezialisten des Uniklinikums telemedizinisch kontaktieren und mit ihm die Therapie besprechen.

Kontakte
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden         Städtisches Klinikum Dresden Standort Friedrichstadt
Klinik für Neurologie                                                            II. Medizinische Klinik
Direktor: Prof. Dr. med. Heinz Reichmann                       Chefarzt: Prof. Dr. Sebastian M. Schelllong
Tel. 0351 458-3565 (Sekretariat)                                    Tel. 0351/480-1467
E-Mail:         E-Mail: schellong-se@khdf.de
www.uniklinikum-dresden.de/neu                                    www.klinikum-dresden.de