Neues Chirurgisches Zentrum leuchtet lila
Wenn am 15. November das neue Chirurgische Zentrum (Haus 32) des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden für zwei Stunden lila leuchtet, bekunden die Ärzte und Wissenschaftler der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie (VTG) des Uniklinikums ihre Verbundenheit mit den Patienten, die von einer Tumorerkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) betroffen sind. Dieser aggressive Krebs bleibt oft so lange unerkannt, bis er sich nicht mehr operieren lässt. Um den Tumor früher als bisher erkennen zu können, arbeiten auch die in das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT) eingebundenen Experten der VTG fieberhaft an besseren Diagnose- und Therapieverfahren. Heute schon Klinikalltag sind minimalinvasive Operationen, wenn bei Patienten Vorstufen oder Frühstadien des aggressiven Tumors entdeckt werden. Um allen Betroffenen Zuversicht zu geben und den Willen zu zeigen, dem Pankreaskrebs die Stirn zu bieten, beteiligt sich die VTG am Weltpankreaskrebstag. In diesem Rahmen werden vor dem lila erleuchteten Haus 32 Informationstische stehen, an denen Ärzte der VTG-Klinik sowie Selbsthilfegruppen Betroffenen und deren Angehörigen Auskunft geben.
„Den Kampf gegen Pankreaskrebs führen nicht allein die Patienten mit ihren Angehörigen, sie kämpfen gemeinsam mit uns Ärzten, Pflegenden und Wissenschaftlern. Daher ist es wichtig, dass die immer noch schwer diagnostizierbare Krankheit in der Öffentlichkeit nicht länger tabuisiert wird, sondern wir offensiv für die Patienten und ihre Familien einstehen und für eine Behandlung in spezialisierten Zentren ebenso werben wie für eine intensivierte Forschung zur besseren Früherkennung“, sagt Prof. Jürgen Weitz. Der Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie hat deshalb mit seinem Team die Illumination des neuen Chirurgischen Zentrums zum Weltpankreaskrebstag am Donnerstag organisiert.
Patienten, Ärzte der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie Repräsentanten von Selbsthilfegruppen – darunter auch vom Arbeitskreises der Pankreatektomierten e. V. (AdP) werden sich um 17.30 Uhr vor dem lila illuminierten Haus 32 einfinden und stehen dort Interessierten sowie weiteren Patienten und Angehörigen für Gespräche und Austausch zur Verfügung.
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der aggressivsten Krebsarten, für die es trotz der enormen Fortschritte in der Krebsmedizin bis heute nur selten eine Heilung gibt. Jährlich erkranken rund 16.500 Männer und Frauen in Deutschland an einem Pankreaskarzinom – Tendenz steigend. „Die Tumore sind besonders aggressiv und streuen sehr früh Metastasen“, erklärt Oberarzt Prof. Thilo Welsch. Dazu kommt, dass sich diese Krebserkrankung in den frühen Stadien nicht bemerkbar macht: Viele Patienten spüren den Tumor erst so spät, dass er sich nicht mehr operativ entfernen lässt. Derzeit ist dies nur in 20 Prozent aller Fälle möglich. Und auch eine erfolgreiche Operation bedeutet keine Heilung des Leidens. Aktuellen Statistiken zufolge leben aber inzwischen bis zu 40 Prozent der Operierten auch fünf Jahre nach dem Eingriff noch.
Gerade daher ist es wichtig, dass alle Pankreaskrebspatienten, bei denen eine OP aus medizinischer Sicht möglich ist, auch operiert werden“, betont Prof. Weitz. Eine Entscheidung darüber sollte in einem spezialisierten Zentrum erfolgen, in dem auch die Therapie stattfindet. „Ein großer Teil der Pankreaskrebspatienten ist 70 Jahre und älter. Viele leiden unter weiteren Erkrankungen – etwa der Gefäße oder des Herzens, häufig sitzt zusätzlich der Tumor an wichtigen Blutgefäßen – weshalb diese Tumore oft primär als inoperabel eingestuft werden. Doch das ist relativ. Wir verfügen über einen großen Erfahrungsschatz in der besonders schonenden, minimalinvasiven Chirurgie aber auch in Situationen, in denen Blutgefäße befallen sind. Zusätzlich haben die Kollegen der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie unter der Leitung von Frau Prof. Koch eine hervorragende Expertise, sodass wir viele dieser Patienten sicher operieren können“, so der Klinikdirektor weiter. Prof. Weitz empfiehlt deshalb Patienten, sich im Zweifelsfalle eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen, um Sicherheit über die Entscheidung der richtigen Therapie zu bekommen. Dieses Angebot des Universitäts KrebsCentrums Dresden steht allen Patienten offen.
Zweitmeinung
www.krebscentrum-dresden.de
Weitere Informationen
www.welt-pankreaskrebstag.de
www.dresdenerchirurgie.de
Kontakt für Journalisten
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Direktor: Prof. Dr. med. Jürgen Weitz
Tel.: 0351 458-27 42
E-Mail: E-Mail
http://www.uniklinikum-dresden.de/vtg