25.03.2003: Sächsische Sozialministerin: Medizinische Versorgung muss an demographische Entwicklung angepasst werden
Sachsens Gesundheitsministerin Christine Clauß hat heute (24.03.2009) in
Dresden über den Projektfortschritt des ostsächsischen Gesundheitsnetzwerks
„Carus Consilium Sachsen“ (CCS) informiert. „Die demographische Entwicklung
stellt uns vor eine Herausforderung, die in Sachsen schneller zum Tragen kommen
wird als in anderen Bundesländern. In einigen Jahren müssen wir eine Lösung für
die Frage haben, wie eine älter werdende Bevölkerung, die mehr medizinische
Leistungen beansprucht, flächendeckend und weiterhin auf hohem Niveau versorgt
werden kann. Dazu brauchen wir Ideen und tragfähige Konzepte, die bundesweit als
Vorbild dienen könnten. Dazu bietet das Netzwerk Carus Consilium Sachsen
vielfältige Möglichkeiten“, betonte Gesundheitsministerin Christine Clauß heute
in Dresden.
Die Überalterung der Gesellschaft entwickelt sich in keinem
Bundesland so deutlich wie in Sachsen: Im Jahr 2020 ist nahezu jeder zweite
Bewohner des Freistaats über 65 Jahre alt. Hinzu kommt die steigende
Lebenserwartung. Typische Erkrankungen des Alters wie etwa die Demenz oder
Diabetes mellitus treten häufiger auf – damit steigt auch die Zahl der
Arztbesuche. Dem steht vor allem in den ländlichen Gebieten eine sinkende Zahl
an niedergelassenen Ärzten gegenüber.
„Das Netzwerk soll zu einer Wende
der Versorgungsstrukturen beitragen, damit Menschen auch in 20 Jahren noch
adäquat medizinisch versorgt werden können und das System bezahlbar bleibt“,
sagte der Medizinische Vorstand des Dresdner Universitätsklinikum Prof. Michael
Albrecht. Denn die derzeitigen Strukturen der medizinischen Versorgung
entsprechen längst nicht mehr den Erfordernissen.
Um diese
Versorgungslücke wieder zu schließen, muss neues Denken in das Gesundheitswesen
einziehen. Bei den bisherigen Reformen ging es immer darum, das Problem durch
Veränderungen einzelner Handlungsfelder und nicht des Gesamtsystems in den Griff
zu bekommen. Dass einzelne Sektoren – etwa Krankenhäuser und niedergelassene
Ärzte – nebeneinander und manchmal auch gegeneinander arbeiten, ist dagegen
selten in den Mittelpunkt gerückt worden.
Ein Netzwerk wie das Carus
Consilium Sachsen hebt diese Gegensätze durch ganz konkrete Projekte auf. „Uns
ist ganz wichtig, dass den Partnern kein festes System übergestülpt wird.
Vielmehr sollen sie selbst Motor der Entwicklung sein“, so Privatdozentin Dr.
Andrea Morgner, Geschäftsführerin der CCS GmbH. Das CCS stellt den Akteuren vor
allem die Infrastruktur zur Verfügung – etwa in Form einer EDV-gestützten
Kommunikationsplattform. Dies eröffnet ihnen Spielräume – initiiert und belebt
Kommunikation und ermöglicht einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch
beispielsweise in Qualitätszirkeln.
Die übergeordneten strategischen
Ziele des Carus Consilium Sachsen lassen sich in die Aspekte
Qualitätssystematik, Innovation und Versorgung unterteilen. Konkret heißt das:
Patienten sollen unabhängig von ihrem Wohnort Zugang zu einer angemessenen
Behandlung haben, deren Qualität durch eine allgemeingültige Systematik
gesichert wird und die dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht.
Damit die einzelnen Projekte diese Ziele auf einem vergleichbaren Niveau
ansteuern, werden die einzelnen Vorhaben durch ein Evaluationszentrum
strukturiert, erfasst, gemessen und bewertet. Damit lässt sich nicht nur die
Versorgung der Patienten nachhaltig sichern, sondern auch die wirtschaftliche
Basis aller Anbieter der hierzu notwendigen Leistungen.
480 Partner haben sich seit April 2008 im Carus Consilium Sachsen zusammengeschlossen, um mit innovativen Konzepten Qualität, Verfügbarkeit und Innovation medizinischer Leistungen dauerhaft zu sichern. Mit diesem Konzept beteiligt sich das Carus Consilium Sachsen an dem Wettbewerb „Gesundheitsregionen der Zukunft – Fortschritt durch Forschung und Innovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Damit verbunden sind je Projekt bis zu zehn Millionen Euro als Fördermittel für einen Zeitraum von vier Jahren.
Kontakt:
Carus Consilium Sachsen
c/o
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Projektkoordinatorin: PD Dr. Andrea
Morgner
Tel.: 0351 458-5040
E-Mail: andrea.morgner@carusconsilium.de
www.carusconsilium.de