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Glücksmomente in einer schwierigen Zeit

25 .Mai 2009: Mitarbeiter und Kooperationspartner des Regionalen Brustzentrums veranstalten am 27. Mai ab 14 Uhr Patiententag für Krebskranke im Kinder-Frauenzentrum/ Auch Ärztin und Krankenschwestern gehen über den Laufsteg

Unter dem Titel „Streicheleinheiten“ steht der diesjährige Patiententag des Regionalen Brustzentrums Dresden, der am 27. Mai im Foyer des Kinder-Frauenzentrums am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus stattfindet. Organisiert wird die vierstündige Veranstaltung von Frauen, die Brustkrebspatientinnen betreuen. Ärztinnen, Krankenschwestern, Physiotherapeutinnen, aber auch Friseurinnen oder Sanitätshausmitarbeiter wissen, wie wichtig es den Betroffenen ist, der Krankheit ein Stück Normalität und Unbefangenheit entgegenzusetzen: So muss die äußere Erscheinung nicht unter Operation und Chemotherapie leiden: Die passende Perücke oder der schicke Badeanzug zaubern Glücksmomente – und das nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch bei deren Familien. Aus Verbundenheit mit den Patientinnen schlüpfen auch Mitarbeiterinnen und Kooperationspartnerinnen des Regionalen Brustzentrums (RBZ) in die Rolle von Models und präsentieren am 27. Mai ab 14 Uhr auf dem Laufsteg modische Kleidung und Perücken.
 
Wenn sich Katja Keller eine hautfarbene Kappe überstülpt, kommt sie ihren Patientinnen noch ein Stückchen näher: Die Ärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Uniklinikums betreut Frauen mit Brustkrebs während der Chemotherapie und kennt deren Nöte. Auch deshalb geht sie auf dem Patiententag des Regionalen Brustzentrums auf den Laufsteg. Hier zeigt sie den Patientinnen, dass es mehr als Medizin gibt, um der Krebserkrankung Kontra zu bieten: „Wenn es der Seele gut geht, läuft auch die ärztliche Therapie optimaler“, so die Ärztin.  Mit dem Patiententag möchten die Organisatorinnen den Betroffenen Ängste nehmen und für sie Brücken schaffen, damit es ihnen auch im Alltag gelingt, mit der Krankheit zurecht zu kommen. Dazu gehört es auch, den Brustkrebspatientinnen Alternativen anbieten. Deshalb steht bei der Veranstaltung auch eine Modenschau im Mittelpunkt, bei der schicke Kleidung – darunter auch Bademoden – sowie Tücher, Turbane und Perücken gezeigt werden. Verschiedene Präsentationen zu Make-up, Nageldesign, Qi Gong und Lymphdrainage runden das Programm ab. Daneben gibt es die Gelegenheit, sich unter einander auszutauschen: „Es ist uns ein Herzenswunsch, von Brustkrebs betroffene Frauen und Interessierte anzusprechen, um in entspannter Runde mit interessanten Themen gemeinsam ins Gespräch zu kommen“, ergänzt Cornelia Meißner. Die Krankenschwester leitet die Station der Uni-Frauenklinik, auf der die Brustkrebspatientinnen betreut werden.

Eine Motivation diese Veranstaltung zu organisieren, ist der Wunsch der Mitarbeiter, „den Brustkrebspatientinnen unseren Respekt und unsere Bewunderung zeigen. Es geht uns aber auch darum, Fürsorge zu übernehmen – die betroffene Frau steht für uns ganzheitlich mit all ihren Befindlichkeiten im Vordergrund“, sagt Ärztin Katja Keller. Der Patiententag sei ein Beitrag dazu, dass die Betroffenen ihre Krankheit akzeptieren und möglicherweise auch als Chance für Veränderungen wahrnehmen.

Auf dem Laufsteg werden auch Patientinnen selbst sommerliche Kleidung präsentieren. „Die Gäste der Veranstaltung sollen sehen, dass eine brustoperierte Frau attraktiv sein kann und ihren Körper gerne zeigt – das macht den Frauen Mut und gibt Selbstbewusstsein“, sagt Anett Geßner von der Orthopädie- und Rehatechnik GmbH Dresden, die den Patiententag des Regionalen Brustzentrums unterstützt.

„Wir rollen am Patiententag einen roten Teppich für alle starken Frauen aus – dazu gehören nicht nur die von Brustkrebs Betroffenen, sondern auch alle an der Therapie und der weiteren Betreuung beteiligten. Ziel unserer Arbeit ist es, dass sich die Patientinnen optisch und seelisch gut fühlen können; während der Therapie ebenso wie in der Zeit danach“, sagt Gabriele Schwank, Inhaberin des Perücken-Ateliers an der Pfotenhauerstraße.

Das Regionale Brustzentrum
In dem Zentrum, das nach den Qualitätsrichtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist, haben sich neben dem Dresdner Universitätsklinikum das Ev.-Luth. Diakonissenkrankenhaus Dresden; das Krankenhaus St. Joseph-Stift, Dresden und die Elblandkliniken Meißen-Radebeul, Standort Radebeul, zusammengeschlossen. Das RBZ gehört zum Universitäts KrebsCentrum (UCC), das für die ein-zelnen Mitglieder spezielle Leistungen erbringt und auch für die Qualitätssicherung und Dokumentation verantwortlich ist.

Ziel des Regionalen Brustzentrums ist es, eine enge patientenbezogene Zusammenarbeit aller mit Mammakarzinom befassten Fachdisziplinen sicher zu stellen – an Diagnostik und Therapie sind neben den Gynäko-logen unter anderem Internisten, Nuklearmediziner, Pathologen, Psychotherapeuten, Radiologen und Strahlentherapeuten beteiligt. Erst dadurch lassen sich die strengen Qualitätsmaßstäbe der Deutschen Krebsgesellschaft sowie anderer medizinischer Fachgesellschaften einhalten. Diagnostik und Therapie erfolgen damit nach den Standards, die dem neuesten Stand von Wissenschaft und Forschung entspre-chen. Im Rahmen von Studien ist es zudem möglich, die Betroffenen mit neuesten Medikamenten zu behandeln. Darüber hinaus steht das RBZ für eine ganzheitliche Versorgung der Patientinnen. Im Sinne eines Rund-um-Services erhalten sie unter anderem gewissenhaft ausgewählte Informationsmaterialien und werden auf Wunsch an Selbsthilfegruppen vermittelt.

Kontakt:
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Regionales Brustzentrum am UCC
c/o Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Prof. Wolfgang Distler
Tel. 0351 458-34 20
E-Mail: frauenklinik@uniklinikum-dresden.de
http://frauen.uniklinikum-dresden.de