28.04.2009: Deutsches Krebsforschungszentrum richtet am Universitäts KrebsCentrum Partnerstelle des Krebsinformationsdienstes ein
Das Universitäts KrebsCentrum Dresden (UCC) eröffnet 2010 eine Partnerstelle des Krebsinformationsdienstes am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Von Dresden aus werden künftig Fragen zum Thema Krebs von Patienten, Angehörigen und auch Ärzten kompetent und kostenlos beantwortet. Seit mehr als 20 Jahren betreibt das DKFZ in Heidelberg erfolgreich den Krebsinformationsdienst. Um eine flächendeckende Beratung weiter auszubauen, wird das Nationale Referenzzentrum für Krebsinformation ab 2010 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung jährlich mit 3,3 Millionen Euro gefördert.
Der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums
Heidelberg stellt kostenlos und neutral per Telefon, Email und im Internet
aktuelle, wissenschaftlich fundierte und allgemein verständliche Informationen
zum Thema Krebs bereit. Dieses Informationsangebot ist in Deutschland bisher
einzigartig, stand jedoch aufgrund der begrenzten Kapazität des KID nicht
bundesweit zur Verfügung. Um dem stetig wachsenden Informationsbedarf gerecht zu
werden, wird der KID mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung zu einem „Nationalen Referenzzentrum für Krebsinformation“ ausgebaut,
und eine Partnerstelle am UCC Dresden etabliert, die sich speziell an die
Bürgerinnen und Bürger in den neuen Bundesländern richtet.
Insbesondere im Norden und Osten Deutschlands wurde bisher der Heidelberger KID zu selten in Anspruch genommen. Die neue Partnerstelle des Krebsinformationsdienstes am UCC Dresden schließt somit künftig eine wichtige Lücke. „Hierdurch wird eine substantielle Verbesserung der Information krebskranker Patienten und ihrer Angehörigen in den neuen Bundesländern erreicht“, erläutert Prof. Michael Baumann, Direktor des UCC. „Auch für Ärzte ergibt sich eine wesentliche Erweiterung an Möglichkeiten, neutrale und wissenschaftlich abgesicherte Auskünfte für ihre Patienten einzuholen. Dies trägt ebenso dazu bei, dass praxisrelevante Forschungsergebnisse zukünftig wesentlich schneller Verbreitung finden als bisher.“
Das UCC Dresden wurde als eines der ersten Krebszentren (Comprehensive
Cancer Center) in Deutschland nach internationaler Begutachtung durch die
Deutsche Krebshilfe e.V. 2007 als „Onkologisches Spitzenzentrum“ ausgezeichnet.
„Die Krebsbehandlung und die Krebsforschung entwickeln sich rasant“, führt Prof.
Gerhard Ehninger vom UCC aus. „Insbesondere das interdisziplinäre Zusammenspiel
der verschiedenen medizinischen Fachrichtungen hat die Krebsbehandlung in den
vergangenen Jahren vorangebracht. Die Einrichtung von Comprehensive Cancer
Centers, in denen alle Fachrichtungen zusammenarbeiten und gleichzeitig
modernste onkologische Forschung durchgeführt wird, ist daher eine folgerichtige
Reaktion auf die zunehmende Komplexität der Krebsbehandlung.“
Die Etablierung des Krebsinformationsdienstes am Dresdner Comprehensive Cancer Center ist ein weiterer wichtiger Schritt beim Aufbau einer umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen dem UCC Dresden und dem DKFZ Heidelberg, die zukünftig auch weitere Bereiche, wie zum Beispiel die Krebsforschung, umfassen soll.
Das Universitäts KrebsCentrum Dresden (UCC) ist bundesweit eines von zehn
universitären „Onkologischen Spitzenzentren“ der Deutschen Krebshilfe e.V. Diese
Auszeichnung erhielt das UCC 2007 nach einer internationalen Begutachtung als
eines der ersten Spitzenzentren in Deutschland. Das Universitäts KrebsCentrum
Dresden wurde 2003 gemeinsam vom Universitätsklinikum und der Medizinischen
Fakultät Carl Gustav Carus als Comprehensive Cancer Center für umfassende
interdisziplinäre Versorgung krebskranker Patienten, Krebsforschung und Lehre
gegründet. Seit 2004 ist das UCC nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert. Im
Universitäts KrebsCentrum Dresden arbeiten in sämtlichen onkologischen
Disziplinen hoch spezialisierte Fachärzte zusammen, um für die einzelnen
Patienten eine individuell abgestimmte, optimale multidisziplinäre Therapie zu
erzielen. Viele Spezialisten sind nicht nur erfahrene Ärzte, sondern darüber
hinaus als Hochschullehrer und Krebsforscher tätig. Damit ist sichergestellt,
dass der modernste Wissensstand bei jedem Schritt von der Diagnostik bis zur
Behandlung berücksichtigt wird.