HNO-Klinik zum dritten Mal Preisträger beim Innovationswettbewerb des Bundesforschungsministeriums
Bereits zum dritten Mal gehört die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus zu den Preisträgern des „Innovationswettbewerbs Medizintechnik“, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung seit zehn Jahren auslobt. Diesmal behaupteten sich die Wissenschaftler im Bereich der Hörsystementwicklung mit einem neuen Bauteil für implantierbare Hörgeräte. Der Schallsensor-Schallgeber-Wandlerbaustein wurde gemeinsam mit dem Institut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik sowie dem Institut für Akustik und Sprachkommunikation entwickelt, die beide zur Technischen Universität Dresden gehören. Den Preis erhält Klinikdirektor Prof. Thomas Zahnert heute in Berlin. Die im Rahmen des Wettbewerbs bewilligte Fördersumme zur Weiterentwicklung des Bauteils beläuft sich auf bis zu 400.000 Euro.
Implantierbare Hörsysteme können für Menschen mit Schwerhörigkeit, die ein normales Hörgerät nicht tragen können oder bei denen die Hörverstärkung nicht ausreicht, eine große Hilfe sein. Um Rückkopplungen zu vermeiden, werden Mikrofon und Schallwandler oft an verschiedenen Stellen implantiert. Dieser Eingriff ist jedoch sehr kompliziert, da die durch das Ohr verlaufenden Nerven nicht verletzt werden dürfen. Deshalb sind bislang nur wenige spezialisierte Zentren in der Lage, derartige Operationen vorzunehmen. Die Dresdner Wissenschaftler des Uniklinikums und der TU-Institute entwickeln in Zusammenarbeit mit einem Medizintechnikunternehmen ein neuartiges Bauteil, das die Eigenschaften eines Mikrofons und eines Schallwandlers in sich vereint. Das Gerät soll direkt in die natürliche Kette der Gehörknöchelchen – zwischen Hammer und Amboss – integriert werden. Dadurch wird die Anatomie des Mittel¬ohrs beibehalten, und die Chance auf eine weitgehend natürliche Hör-wahrnehmung vergrößert sich. Zudem soll der Eingriff für den Operateur einfacher werden. Zudem erwarten die Wissenschaftler, dass sich das System bei Bedarf ohne bleibende Folgeschäden wieder entfernen lässt. Hierdurch können künftig mehr Patienten mit implantierbaren Hörsystemen versorgt werden.
Das Projekt ist einer der Preisträger des Innovationswettbewerbs Medi-zintechnik 2009 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Dank der Auszeichnung stehen den Wissenschaftlern nun bis zu 400.000 Euro zur Verfügung. Mit dieser Summe werden grundlegende Untersuchungen gefördert. Im vergangenen Jahr gewannen die HNO-Spezialisten den Innovationspreis gemeinsam mit dem Institut für Festkörpermechanik der TU Dresden und einem Medizintechnikunternehmen. Damals ging es um ein Monitorsystem, mit dem es erstmals möglich wurde, die Lärmbelastung bei Operationen am Schädel zu überwachen und zu begrenzen. 1999 ging der Preis erstmals an die HNO-Uniklinik.
Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Direktor: Prof. Thomas Zahnert
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