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23. Oktober 2009

Praxisgebühr verschlechtert Versorgungssituation von Neurodermitis-Patienten

23. Oktober: Aktuelle Studie belegt deutlichen Rückgang der Facharztbesuche nach Einführung der Gebühr

Gut ein Viertel der an Neurodermitis erkrankten Erwachsenen verzichtete nach Einführung der Praxisgebühr auf eine fachärztliche Behandlung durch einen Dermatologen. Eine weitere Gruppe von Neurodermitis-Patienten suchte seltener einen Hautarzt auf, was sich ebenfalls negativ auf die Behandlung ihrer chronischen Erkrankung auswirkte. Das berichten Wissenschaftler der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und des Instituts für Klinische Pharmakologie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden in der Oktober-Ausgabe des „Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft“(JDDG). Für diese Untersuchung verglichen die Forscher Daten von 11.000 sächsischen Neurodermitis-Patienten aus 2003 und dem Folgejahr, in dem die Praxisgebühr eingeführt wurde.   

Die von dem Dermatologen Dr. Jochen Schmitt initiierte Studie unterstreicht die Forderung der Bundesärztekammer, die Praxisgebühr abzuschaffen. „Die Studie liefert deutliche Hinweise darauf, dass eine erhebliche Zahl der Neurodermitis-Patienten durch die Praxisgebühr davon abgehalten werden, sich von einem Facharzt optimal behandeln zu lassen“, so Dr. Schmitt. Der Leiter der Neurodermitis-Ambulanz an der Dresdner Uni-Hautklinik hofft, dass die Dresdner Studie bei der Überprüfung der Praxisgebühr berücksichtigt wird, die CDU und FDP an diesem Wochenende im Koalitionsvertrag festgeschrieben haben.

Die kontinuierliche und engmaschige Betreuung von Neurodermitis-Patienten ist aus mehreren Gründen unverzichtbar. Für die Betroffenen dieses chronischen Hautleidens besteht das Risiko weiterer Erkrankungen – etwa berufsbedingte Hautkrankheiten oder psychische Störungen. „Dies schränkt nicht nur die Lebensqualität der Patienten erheblich ein, sondern kann auch die berufliche Leistungsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigen“, warnt der Neurodermitis-Experte. Weitere Informationen zur Studie sind unter www3.interscience.wiley.com sowie auf der Website des Uniklinikums (www.uniklinikum-dresden.de) abrufbar.

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Dermatologie Dr. Jochen Schmitt Tel. 0351 458-2421
E-Mail: jochen.schmitt@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de
http://www.uniklinikum-dresden.de