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10. September 2009

Strategie statt Rationierung – Krankenversorgung braucht zeitgemäßes Management

10. September 2009: Dresdner Erklärung verweist auf politische und wirtschaftliche Erfolgsfaktoren im Gesundheitswesen

Mit der am heutigen Donnerstag präsentierten „Dresdner Erklärung“ wollen das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, das Gesundheitsnetzwerk Carus Consilium Sachsen und das Beratungsunternehmen GSK Strategy Consultants der Diskussion um die Zukunftsmodelle im Gesundheitswesen eine neue strategische Zielrichtung geben. Das 13 Thesen umfassende Konzeptpapier ist ein Themenschwerpunkt des bis Freitag andauernden „6. Lübecker Symposiums“, zu dem rund 250 Experten aus ganz Deutschland und der Schweiz nach Dresden gekommen sind. Die „Dresdner Erklärung“ enthält Leitlinien zur zukünftigen Ausgestaltung der Krankenversorgung. Damit stellen die Initiatoren des Symposiums Alternativen zu den ebenfalls diskutierten verwaltungstechnischen Lösungen gegen die vermeintliche Ressourcenknappheit im Gesundheitswesen vor. Die Gastgeber des Symposiums räumen dem Aufbau effizienterer Strukturen große Chancen ein, den Herausforderungen des demographischen Wandels und der damit verbundenen Unterfinanzierung wirksam zu begegnen. Eröffnet wurde das „6. Lübecker Symposium“ durch Grußworte der Sächsischen Staatsministerin für Soziales, Christine Clauß und Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz.

Auftakt des 6. Lübecker Symposiums bildeten Referate zum Thema „Priorisierung und Rationierung von Gesundheitsleistungen“. Das Wort ergriffen am Donnerstagvormittag der Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, Prof. Christoph Fuchs, der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Rudolf Kösters, sowie Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Mit ihren Einschätzungen und Forderungen berichteten sie aus der Perspektive ihrer Organisationen über die Herausforderungen des Gesundheitssystems, die sich aus den begrenzten Ressourcen, der Finanzkrise und dem demographischen Wandel ergeben.

Das Symposium legt in seinen rund 30 Referaten den Fokus auf die medizinische und betriebswirtschaftliche Alltagsperspektive: Experten formulieren die wesentlichen Strategien und Elemente einer zukunftsfähigen Krankenversorgung. Entschei¬dende Thesen daraus sind in die Dresdner Erklärung eingeflossen und verstehen sich als Messlatte für eine nachhaltige Gesundheitspolitik. „Wir brauchen in allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft eine vertrauensvolle Kombination aus Qualifikation und Partizipation. Dreh- und Angelpunkt dafür ist eine enge, fachliche wie persönliche Kommunikation aller Beteiligten. Je offener alle agieren und je mehr rechtliche Instanzen partnerschaftlich mitwirken, desto mehr Innovationen entstehen“, erklärte Martin Henze, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens GSK Strategy Consultants, zum Auftakt der Veranstaltung.

Aus der Perspektive eines Bundeslandes, in dem die Auswirkungen des demographischen Wandels bereits deutlich spürbar sind, schilderte Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Universitätsklinikums, den akuten Handlungsbedarf im Gesundheitswesen: „Die Palette der Schwachstellen reicht von fehlender bedarfsorientierter Versorgungsplanung, einem Mangel an ausreichendem Investitionskapital bis hin zu Ineffizienzen beim Einsatz teurer Spitzentechnologie und Heilmittel oder kontraproduktiven Abrechnungs- und Honorierungssystemen.“ Ungeachtet dieser Hemmschuhe initiierte das Universitätsklinikum gemeinsam mit Partnern das Gesundheitsnetzwerk „Carus Consilium Sachsen“. Mittlerweile engagieren sich 500 Akteure des Gesundheitswesens – darunter 44 Kliniken, 53 Wirtschaftsunternehmen, 34 Verbände, Stiftungen und Krankenkassen, über 50 Haus- und Fachärzte sowie 18 Institutionen aus Forschung und Bildung – für innovative Konzepte, um auch in Zukunft sicherzustellen, dass Menschen flächendeckend und auf hohem Niveau medizinisch versorgt werden können.

Das ostsächsische Netzwerk ist ein Beispiel für eine neue Perspektive im Gesundheitswesen, die in der „Dresdner Erklärung“ aufgegriffen wird: Skalierbare und flexiblere Lösungen in der Krankenversorgung – etwa durch Umstrukturierungen von stationären und ambulanten Einrichtungen – setzen Reserven frei. Beispiele dafür sind die Konzentration auf Kernaufgaben sowie die Schaffung von strategischen Partnerschaften. In diesem Rahmen können sich einzelne bisher in ländlichen Regionen verteilte kleine Kliniken zur Stärkung zusammenschließen und deutlich effizienter arbeiten. „Mit diesen Szenarien lässt sich die abzeichnende Knappheit minimieren, was weitere Diskussionen über Rangordnungen in der Versorgungskette in Zukunft überflüssig macht“, sagt PD Dr. Andrea Morgner, Geschäftsführerin der Carus Consilium Sachsen GmbH.

Das Symposium beschäftigt sich auch mit einer weiteren Dimension erfolgreichen Wirtschaftens im Gesundheitswesen: Mediziner und Klinikvorstände müssen sich heute als Manager verstehen und aus einem endlichen Budget das Maximum für ihr Unternehmen schöpfen. Dazu bedarf es eines strategischen Unternehmensmanagements, das sich moderner Organisations- und Infrastrukturkonzepte bedient. In Vorträgen werden hierzu beispielhaft Projekte und Wege vorgestellt, die Basis für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung im Gesundheitswesen sind.

Der Wortlaut der Dresdner Erklärung
steht als Download hier zur Verfügung

Kontakte
Carus Consilium Sachsen GmbH  
PD Dr. Andrea Morgner   
Geschäftsführerin    
Tel.: 0351 458-5040    
E-Mail: Info@carusconsilium.de
Website: http://www.carusconsilium.de
 
GSK Strategy Consultants
Martin Henze Geschäftsführer
Tel.: 04524 7032 17
E-Mail: martin.henze@gsk-sh.de
Website: http://gsk-sh.de