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27. November 2009

Zahl der von HIV Betroffenen auf unverändert hohem Niveau

27. November: Immer mehr mit dem HI-Virus Infizierte wenden sich an die Immunschwäche-Ambulanz des Universitätsklinikums

Die HIV-Spezialisten der Immunschwäche-Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus verzeichneten in diesem Jahr die höchste Patientenzahl ihres siebzehnjährigen Bestehens: 185 Patienten kamen seit Januar zu regelmäßigen Untersuchungen in die Ambulanz – 22 mehr als 2008. Dieser Zuwachs ist jedoch nicht repräsentativ für die Entwicklung auf Landes- oder Bundesebene: Die in dieser Woche herausgegebenen Daten des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass sich die Zahl der HIV-Positiven stabilisiert – allerdings auf einem hohen Niveau. Über die aktuellen Entwicklungen bei Infektionsraten und Therapien diskutieren die Spezialisten am morgigen Sonnabend (28. November) auf dem 13. Dresdner AIDS-Symposium im Medizinisch-Theoretischen Zentrum der Medizinischen Fakultät an der Technischen Universität Dresden.
 
Im Vorfeld des diesjährigen Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember laden die Dermatologen des Uniklinikums zu dem Symposium ein, auf dem vor allem Ärzte und Wissenschaftler über Entwicklungen bei der Versorgung von HIV-Infizierten sowie den Folgen der Erkrankung diskutieren. Dabei werden auch die aktuellen Daten der sächsischen Spezial-Ambulanzen in Chemnitz, Dresden und Leipzig vorgestellt, in denen die Betroffenen diagnostiziert und behandelt werden. Obgleich auch in Sachsen die Zahlen seit 2007 relativ stabil sind, verzeichnete das Dresdner Uniklinikum einen Anstieg seiner HIV-Patienten: So stellten sich seit Januar 2009 insgesamt 45 Infizierte neu vor, 24 davon erhielten erst kürzlich die Erstdiagnose. Die hohe Zahl der Neuzugänge findet sich nicht unverändert in der Bilanz des Dresdner Uniklinikums wieder, die in diesem Jahr bei 185 HIV-Positiven liegt (2008: 163 Patienten). Ursache ist die relativ hohe Fluktuation der Patienten – etwa durch Umzug oder dem Wechsel zu einer anderen Ambulanz.

Hauptaufgabe der Immunschwäche-Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Der-matologie ist die Einleitung und regelmäßige Kontrolle der antiretroviralen Therapie, die in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung genommen hat. So sind inzwischen 25 zugelassene Medikamente verfügbar. Durch deren differenzierten Einsatz lässt sich die Vermehrung der HI-Viren wirksam verhindern. Erholt sich hierdurch das Immunsystem, können selbst Patienten im Vollbild AIDS jahrzehntelang überleben. Da das Virus nicht eliminiert werden kann, ist allerdings eine lebenslange Therapie notwendig, deren Nebenwirkungen oft ihrerseits behandlungsbedürftig sind. Neben der HIV-Infektion müssen häufig bereits eingetretene AIDS-Vorfeld-Erkrankungen behandelt werden, beispielsweise Soor, Gürtelrose oder Herpes sowie zunehmend auch andere sexuell übertragene Erkrankungen wie die Syphilis.

Eine Stärke der Immunschwäche-Ambulanz der Uni-Hautklinik ist die Möglichkeit, das gesamte ambulante fachärztliche Spektrum des Universitätsklinikums in Anspruch zu nehmen, das für die Betreuung der HIV-Infektion notwendig ist. Hierzu gehören Leistungen der Inneren Medizin etwa bei der Behandlung von Tuberkulose, Hepatitis oder Lymphomen; der Neurologie bei Infektionen und Tumoren des zentralen Nervensystems, der Gynäkologie bei Schwangerschaft oder bei erhöhtem Risiko für das Zervix-Karzinom. Daneben besteht eine enge Kooperation mit dem Institut für Mikrobiologie und Virologie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus, das 2007 die HIV-Resistenztestung etablierte.

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Klinik und Poliklinik für Dermatologie
Immunschwächeambulanz
Leiterin: Dr. med. Petra Spornraft-Ragaller
Tel. 0351 458-34 31
E-Mail: petra.spornraft-ragaller@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de