Der Krebsinformationsdienst jetzt auch in Dresden
Seit 1986 bietet der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) nach dem Vorbild des amerikanischen Cancer Information Service (National Cancer Institute) Rat und Hilfe für Betroffene. Der KID informiert kostenlos und neutral per Telefon, Email und im Internet rund um das Thema Krebs. Wissenschaftlich fundiert, aktuell und allgemein verständlich beantwortet der KID jährlich mehr als 33.000 individuelle Fragen rund um das Thema Krebs.
Mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Land Baden-Württemberg wird der Krebsinformationsdienst derzeit zum Nationalen Referenzzentrum für Krebsinformation ausgebaut, um den wachsenden Bedarf an qualitätsgeprüfter Information über Krebs zu decken und vermehrt auch Fachkreisen für Anfragen zur Verfügung zu stehen. In Kürze wird die Deutsche Krebshilfe e.V. das Referenzzentrum als wichtiger Partner verstärken.
„Menschen, die an Krebs erkranken, werden heute mit einer Flut unterschiedlichster Informationen konfrontiert und häufig verunsichert. In dieser Situation sind allgemein verständliche und verlässliche Informationen wichtig. Mit dem Ausbau des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums wollen wir allen Menschen in Deutschland direkte und kostenlose Informationen zum Thema Krebs zugänglich machen“, erklärte Annette Schavan, die als Bundesministerin für Bildung und Forschung seit 2010 für dieses Vorhaben jährlich 3,3 Millionen Euro bereit stellt.
„Uns ist es ein großes Anliegen, dass die Ergebnisse unserer Forschung möglichst schnell bei den Patienten ankommen. Dazu gehört auch eine optimale Beratung. Mit Gründung der ersten KID-Außenstelle in Dresden kommen wir unserem Ziel, krebskranke Menschen und ihre Angehörigen, medizinisches Fachpersonal sowie die interessierte Öffentlichkeit bundesweit bestmöglich zu informieren, ein großes Stück näher“, sagte Professor Dr. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums. „Wir freuen uns sehr, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung dieses ehrgeizige Vorhaben so großzügig unterstützt und dass wir im Universitäts KrebsCentrum Dresden einen Partner gefunden haben, der hierfür exzellente Rahmenbedingungen bietet.“
„Die qualitätsgesicherten Krebsinformationen des KID ergänzen hervorragend die bestehenden Leistungen des Universitäts KrebsCentrums Dresden (UCC). Als Onkologisches Spitzenzentrum verfügt das UCC über eine fachübergreifende klinische Versorgung, die interdisziplinäre Weiterentwicklung der Krebsforschung sowie Lehre, aus deren enger Verzahnung sich richtungsweisende Standards für eine qualitativ hochwertige Versorgung der onkologischen Patienten ergeben“, berichtete Professor Dr. Gerhard Ehninger, geschäftsführender Direktor des Universitäts KrebsCentrums. „Die Position des Universitäts KrebsCentrums und des Standortes Dresden mit seinem international anerkannten, medizinisch-wissenschaftlichen Krebs-Netzwerk bietet ein hervorragendes Umfeld für die Außenstelle des Krebsinformationsdienstes. Diese wird eine wichtige Lücke schließen, da insbesondere im Osten Deutschlands bisher der Heidelberger Krebsinformationsdienst zu selten in Anspruch genommen wurde.“
„Angesichts der Menge an verfügbaren Informationen zu Krebs den Überblick zu bewahren und zu erkennen, welche Informationen wirklich wertvoll sind, ist für viele Patienten und ihre Angehörigen schwierig“, betonte Dr. Regine Hagmann, die kommissarische Leiterin des Krebsinformationsdienstes. „Der KID gibt hier eine wichtige Orientierungshilfe. Obwohl wir bereits jährlich mehr als 33.000 individuelle Fragen rund um das Thema Krebs beantworten, konnten wir dem Bedarf an qualitätsgeprüfter bislang nicht flächendeckend gerecht werden. Besonders den Norden und Osten Deutschlands hat der KID noch nicht wirklich erreicht.“
Das soll sich mit der ersten KID-Außenstelle im Universitäts KrebsCentrum Dresden ändern: Wählt man die deutschlandweit kostenlose Nummer 0800-420 30 40, erkennt das Telefonsystem Anrufe aus den östlichen Bundesländern und leitet diese direkt nach Dresden. Dort beraten zunächst zwei Ärztinnen, die durch eine intensive Schulung gründlich für diese Aufgabe ausgebildet wurden.
Das Universitäts KrebsCentrum Dresden (UCC) ist bundesweit eines von elf „Onkologischen Spitzenzentren“ der Deutschen Krebshilfe e.V. Diese Auszeichnung erhielt das UCC 2007 nach einer internationalen Begutachtung als eines der ersten Spitzenzentren in Deutschland. Das Universitäts KrebsCentrum Dresden wurde 2003 gemeinsam vom Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus als Comprehensive Cancer Center für umfassende interdisziplinäre Versorgung krebskranker Patienten, Krebsforschung und Lehre gegründet. Seit 2004 ist das UCC nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert.
Im Universitäts KrebsCentrum Dresden arbeiten in sämtlichen onkologischen Disziplinen hoch spezialisierte Fachärzte zusammen, um für die einzelnen Patienten eine individuell abgestimmte, optimale multidisziplinäre Therapie zu erzielen. Viele Spezialisten sind nicht nur erfahrene Ärzte, sondern darüber hinaus als Hochschullehrer und Krebsforscher tätig. Damit ist sichergestellt, dass der modernste Wissensstand bei jedem Schritt von der Diagnostik bis zur Behandlung berücksichtigt wird.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren. Über 2.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon 850 Wissenschaftler, erforschen die Mechanismen der Krebsentstehung und arbeiten an der Erfassung von Krebsrisikofaktoren. Sie liefern die Grundlagen für die Entwicklung neuer Ansätze in der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Daneben klären die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Krebsinformationsdienstes (KID) Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert.
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Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsprojekte
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