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03. März 2010

Neuer Weiterbildungsverbund wirbt angehende Hausärzte für den Einsatz in Ostsachsen

3. März 2010: Initiative der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen koordiniert Einsatz der Mediziner in Kliniken und Arztpraxen

Drei Krankenhäuser, zwei Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Fachärzte aus Dresden und Ostsachsen haben sich Anfang dieser Woche zum Weiterbildungsverbund „Carus Consilium Sachsen – Eine Gesundheitsregion mit Zukunft für junge Ärzte“ zusammengeschlossen. Damit kann der Verbund Nachwuchsmedizinern ein komplettes Weiterbildungsprogramm zum Facharzt für Allgemein- beziehungsweise Innere Medizin bieten. Ziel ist es, angehende Hausärzte während der fünfjährigen Qualifizierungsphase an die Region zu binden und ihnen hier Perspektiven einer ärztlichen Tätigkeit zu eröffnen. Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ist federführend am Weiterbildungsverbund beteiligt, in dessen Rahmen allein 2010 fünf Weiterbildungsassistenten zusätzlich eingestellt werden sollen. Der Verbund hat sich unter dem Dach der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen (CCS) in Abstimmung mit dem Sächsischen Hausärzteverband und dem neu an der Medizinischen Fakultät etablierten Lehrstuhl für Allgemeinmedizin gebildet. Mit dem Weiterbildungsverbund konnte das CCS ein weiteres innovatives Konzept zur nachhaltigen Sicherung der Gesundheitsversorgung im Bereich der Regierungsdirektion Dresden umsetzen. Ziele der Gesundheitsregion sind unter anderem, Ärzte für Ostsachsen zu gewinnen und die Behandlungsqualität durch eine engere Verknüpfung aller an der Krankheitsversorgung Beteiligten zu sichern. Einen Überblick über die Aktivitäten der über 500 CCS-Partner gibt es am 5. und 6. März auf dem „1. Partnerdialog“ im Deutschen Hygienemuseum Dresden.

Nach dem sechsjährigen Medizinstudium müssen vor allem künftige Allgemeinmediziner auf Wanderschaft gehen, um alle vorgeschriebenen Stationen ihrer Facharztausbildung zu absolvieren. Auch in Ostsachsen stellt diese selbst organisierte Weiterbildungszeit viele künftige Hausärzte vor große Herausforderungen: Es gibt nur wenige niedergelassene Allgemeinmediziner mit Ausbildungsberechtigung. Diesen fehlt zudem oft die Möglichkeit, den Einsatz der Weiterbildungsassistenten aus eigener Tasche zu bezahlen. „Ostsachsen steht in einem harten Wettbewerb mit anderen Regionen“, sagt Privatdozentin (PD) Dr. Andrea Morgner. „Ländliche Gebiete in Süddeutschland locken die Nachwuchsmediziner mit Vergütungen, die über den Tarifverträgen für Krankenhausärzte liegen“, sagt die Geschäftsführerin der CCS Sachsen GmbH, die den neu gegründeten Weiterbildungsverbund organisatorisch wie finanziell unterstützt. Wenn sich Ärzte entschieden haben, ihre Weiterbildung in einer Region zu absolvieren, suchen sie sich dort oft auch die Basis für ihre berufliche Existenz. „Wir wollen einen Anstoß dazu geben, dass sich mehr frisch ausgebildete Fachärzte in der Region niederlassen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden und CCS-Mitinitiator. Der Weiterbildungsverbund wurde eng mit dem Sächsischen Hausärzteverband und den Initiativen der Sächsischen Landesärztekammer abgestimmt.

„In der Weiterbildungszeit knüpft man viele Kontakte zu den Krankenhäusern der Region, zu den dort ansässigen Fachärzten, aber auch zu anderen Weiterbildungsassistenten. Diese Verbindungen wirken sich günstig auf die spätere Tätigkeit als niedergelassener Arzt aus“, bestätigt Dr. Regina Oertel, die als erste einen Weiterbildungsvertrag mit dem CCS geschlossen hat. „Der neue Verbund ist sehr komfortabel: Er organisiert das Weiterbildungsprogramm mit allen Abschnitten, die ich in meiner Facharztausbildung absolvieren muss“, so die angehende Allgemeinmedizinerin, die vor dem Einstieg in den Verbund bereits einen Teil ihrer Qualifizierung in Eigenregie organisiert hat.

Carus Consilium Sachsen zieht bei 1. Partnerdialog Zwischenbilanz
Am 5. und 6. März zieht die Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen im Deutschen Hygiene-Museum Dresden Bilanz ihres einjährigen Bestehens. Mittlerweile gehören mehr als 500 Partner aus Forschung, Krankenversorgung, Gesundheitsvorsorge, Patientenvertretung sowie Wirtschaft und Politik zu dem Netzwerk. Gemeinsam diskutieren sie über die Zukunftsperspektiven des Gesundheitswesens im Freistaat Sachsen und bringen tragfähige Konzepte auf den Weg, mit denen sich das Gesundheitssystem auch künftig sicherstellen und darüber hinaus weiterentwickeln lässt. „Angesichts des demografischen Wandels ist die Stabilisierung der medizinischen und pflegerischen Versorgung und gleichzeitige Modernisierung des Gesundheitswesens eine der bedeutendsten sozialpolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre“, so Prof. Albrecht: „Die vom Netzwerk Carus Consilium Sachsen initiierten Projekte leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass sich die demographisch bedingte Situation in der Gesundheitsversorgung für den Freistaat Sachsen nicht zu einem existenziellen Problem entwickelt.“

Kontakt
Carus Consilium Sachsen GmbH
Geschäftsführerin: PD Dr. Andrea Morgner
Tel.: 0351 458-5040
E-Mail: Info@carusconsilium.de
Website: http://www.carusconsilium.de