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16. März 2010

Versorgung von Demenzpatienten – was wünschen sich Betroffene?

16. März 2010: Betroffene und deren Angehörige für Befragung gesucht / Jährlich etwa 25.000 Neuerkrankungen in Sachsen

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus untersucht im Rahmen einer Studie die Versorgungssituation von Demenzerkrankten in Sachsen. Vor allem um die Stärken und Schwächen der medizinischen und psychosozialen Versorgung dieser Patienten zu erkennen, wollen die Wissenschaftler insgesamt 150 Betroffene und deren pflegende Angehörige aus dem Großraum Dresden, Görlitz und Döbeln befragen. Im Mittelpunkt der Studie stehen Fragen zu den Zugangswegen in die Versorgung sowie den Erfahrungen, die Betroffene mit bestehenden Hilfs- und Behandlungsangeboten gemacht haben und was sie sich von dem künftigen Versorgungsangebot erwarten. Um an der Studie teilnehmen zu können, sollte der an Demenz erkrankte Patient älter als 55 Jahre sein und von einem Angehörigen oder einer anderen nahestehenden Person zuhause gepflegt werden.

Der stetige Anstieg von Demenzpatienten zieht einen wachsenden Bedarf an Hilfs- und Behandlungsangeboten nach sich. Zwar ist es in den vergangenen Jahren gelungen, diese Angebote kontinuierlich auszubauen und zu verbessern. Dennoch empfinden Demenzerkrankte und ihre Angehörigen die Angebote häufig als unzulänglich. Dabei ist einigen von ihnen der volle Umfang der vorhandenen Versorgungsmöglichkeiten nicht bekannt. Um hierzu verlässliche Daten zu gewinnen und Lösungsmöglichkeiten für ein verbessertes Angebot zu entwickeln, initiierte die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie die Studie „BIADEM – Behandlungsbedürfnis und Inanspruchnahmeverhalten bei Demenzerkrankungen“. Im Rahmen der Untersuchung werden Angehörige von demenzerkrankten Patienten zur Pflegesituation, zum eigenen Gesundheitszustand, ihrer Lebenszufriedenheit und zu bestehenden Versorgungsleistungen befragt. Zudem haben die Betroffenen die Gelegenheit, ihre Erfahrungen und Probleme zu schildern. Von besonderem Interesse sind Wünsche und Bedürfnisse zur Erweiterung des Versorgungsangebotes für Menschen mit Demenzerkrankungen. Die Befragung kann am Universitätsklinikum Dresden oder gern auch bei den Teilnehmern vor Ort stattfinden. „Die Studienteilnehmer erfahren mehr über mögliche Hilfen und Angebote, die für demenzerkrankte Patienten und ihre Angehörigen in ihrer Umgebung zur Verfügung stehen und erhalten eine Aufwandsentschädigung“, fasst Diplom-Psychologin Antje Gerner die Vorteile zusammen, von denen die Teilnehmer unmittelbar profitieren.

Demenz: Allein in Sachsen jährlich etwa 25.000 Neuerkrankungen erwartet
Derzeitig gibt es in Sachsen rund 70.000 Demenzkranke. Für die kommenden Jahre sagen die Mediziner etwa 25.000 Neuerkrankungen pro Jahr voraus, so dass sich der Versorgungsbedarf erheblich erhöhen wird. Der Grund dafür ist in der demographischen Veränderung der Gesellschaft zu suchen – der Altersdurchschnitt der Bevölkerung steigt und somit auch die Wahrscheinlichkeit für eine Demenzerkrankung.

Kontakt für Betroffene und deren Angehörige
Dipl.-Psych. Antje Gerner, Tel.: 0351 458-4046
Dipl.-Psych. Claudia Matthes, Tel.: 0351 458-2950
BIADEM@uniklinikum-dresden.de

Kontakt für Journalisten
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Arbeitsgemeinschaft Psychiatrische Versorgungsforschung
Dr. sc. hum. Dipl.-Psych. Matthias Schützwohl
Tel.: 0351 458-5490
Matthias.Schuetzwohl@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de
http://psychiatrie.uniklinikum-dresden.de/