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26. September 2011

26. September 2011: Europäische Fachgesellschaft zeichnet Uniklinikum für die Palliativversorgung seiner Krebspatienten aus

Ärzte, Pflegende und Psychologen arbeiten eng  in der stationären wie ambulanten Versorgung zusammen / Titel auf Stockholmer Krebs-Kongress übergeben

Die Europäische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) zeichnete auf ihrer Jahrestagung in Stockholm das Universitäts PalliativCentrum (UPC) am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden als „Designated Center of Integrated Oncology and Palliative Care“ aus. Die Urkunde nahm am Sonntag (25. September) der Direktor des UPC, Dr. Ulrich Schuler, entgegen. Die Auszeichnung ist für das Uniklinikum eine Bestätigung der über mehr als fünf Jahre geleisteten Aufbauarbeit für eine verbesserte Versorgung von Patienten, die unter schwersten unheilbaren Krankheiten leiden. Wesentliche Bausteine der Palliativmedizin sind die 2008 eröffnete Spezialstation, die zwei Jahre später begonnene „spezialisierte ambulante palliative Versorgung“ (SAPV) sowie das Anfang September dieses Jahres offiziell gegründete das Universitäts PalliativCentrum, einem klinikumsinternen Zusammenschluss aller in die Versorgung der Krebspatienten eingebundenen Einrichtungen.

Mit dem Titel „Designated Center of Integrated Oncology and Palliative Care“ – übersetzt etwa: „Ausgewiesenes Zentrum für Integration von Onkologie und palliativer Versorgung“ würdigt die ESMO weltweit onkologische Zentren, die höchste Ansprüche auf dem Gebiet der Onkologie und Palliativmedizin erfüllen. Seit 2003 haben weltweit rund 100 Krankenhäuser die Auszeichnung erhalten, die in diesem Jahr unter anderem ans Universitäts PalliativCentrum und die mit ihm verbundenen Einrichtungen geht. „Als Krankenhaus der Maximalversorgung mit seinen hoch spezialisierten Einrichtungen verfügen die Mitarbeiter unseres Klinikums über eine große Expertise in der Behandlung und Pflege Schwerstkranker. Von diesem geballten Know-how sollen auch die Patienten profitieren, deren Krankheitsverlauf wir trotz modernster Medizin nicht mehr umkehren können“, sagt Prof. Michael Albrecht. „Mit einer guten stationären wie ambulanten palliativen Versorgung möchten wir den Patienten ein würdiges und schmerzfreies Leben bis zuletzt ermöglichen“, unterstreicht der Medizinische Vorstand die Rolle Universitätsklinikums. Dieses seit 2008 für Erwachsene neu aufgebaute Angebot – für Kinder bietet das Universitätsklinikum die ambulante Palliativversorgung bereits seit zehn Jahren an – steht nicht nur den eigenen Patienten offen, sondern allen Krebskranken, die in Dresden oder im unmittelbaren Umland wohnen.

Jährlich betreut das UPC des Uniklinikums 300 unheilbar erkrankte Krebspatienten auf seiner Palliativstation sowie weitere 200 über die spezialisierte ambulante palliative Versorgung. Dabei arbeiten die Spezialisten der Kliniken, der Palliativstation, des Universitäts KrebsCentrums (UCC), des Universitäts SchmerzCentrums (USC) sowie das SAPV-Team eng zusammen. Durch gemeinsame Besprechungen oder auch die Zugehörigkeit der Spezialisten zu mehreren Einrichtungen – zum Beispiel arbeiten Onkologen des UCC und Schmerzspezialisten des USC auch im SAPV-Team mit – profitieren die Palliativpatienten ungeachtet ihrer Versorgung zu Hause oder im Krankenhaus von dem Wissen und der Erfahrung der Dresdner Hochschulmedizin. Von dieser engen Verknüpfung profitieren insbesondere die Patienten, deren Krebs bereits im Universitätsklinikum diagnostiziert und behandelt wurde. Sie können je nach Krankheitsverlauf direkt auf die Palliativstation verlegt werden, um dort je nach persönlichem Zustand auf die weitere Betreuung vorbereitet zu werden – für die unter anderem das 16-köpfigen SAPV-Team zur Verfügung steht. Durch diese geschlossene Versorgungskette lässt sich eine beispielsweise optimale Information der Ärzte und Pflegenden sicherstellen: Per Laptop können sie beim Palliativpatienten zu Hause auf wichtige Informationen zu dessen Behandlung zurückgreifen und so auch bei akuten Problemen schnell und kompetent helfen.

Selbstverständlich steht die ambulante wie stationäre Palliativversorgung allen unheilbar erkrankten Personen offen: Etwa ein Drittel der im Rahmen des UPC behandelten Patienten wurden erst in anderen Krankenhäusern betreut. Eine enge Zusammenarbeit in der ambulanten Versorgung besteht auch mit dem ähnlich strukturierten ambulanten Palliativteam am Krankenhaus St.-Joseph-Stift Dresden. Wegen der Notwendigkeit, Patienten relativ rasch zu Hause erreichen zu können, beschränkt sich das Angebot der spezialisierten ambulanten palliativen Versorgung des Uniklinikums auf die Stadt Dresden und das unmittelbar angrenzende Umland.

Im Mittelpunkt der Betreuung unheilbar kranker Patienten steht eine sie „ummantelnde“ (lateinisch: „palliative“) Therapie und Pflege. Die Spezialisten versuchen, den Kranken physisch und psychisch zu stabilisieren und die Krankheitssymptome, soweit dies möglich ist, zurückzudrängen. Neben einem auf Palliativ¬medizin spezialisierten Team aus Ärzten und Pflegekräften, das die maximal zehn Patienten stationär betreut, werden bei Bedarf auch Physio-, Ergo- und Musiktherapeuten hinzugezogen. Eine wichtige Rolle spielt die Mitbetreuung beispielsweise durch eine Psychoonkologin, die bei Bedarf nicht nur den Patienten, sondern auch deren Angehörigen zur Seite steht. Mitarbeiter des Sozialdienstes unterstützen Patienten und Familien in der Organisation der weiteren Versorgung zu Hause. Zum SAPV-Team, das rund um die Uhr im Einsatz ist, gehören neben spezialisierten Ärzten und Pflegekräften auch zwei Sozialarbeiter und ein Seelsorger.

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Universitäts PalliativCentrum
Dr. Ulrich Schuler
Tel. 0351 458-4670
E-Mail: ulrich.schuler@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de